Wein4tler Pfeffer

.... die Frau, die Pfeffer hat, oder: dort, wo der Pfeffer auch wächst....


Mein Szechuan-Pfeffer

Seit 2011 darf ich meinen Garten gestalten und bepflanzen, ich wollte dieses Stück Erde mit Respekt, resourcenschonend und naturnah biologisch bepflanzen. In meiner Küche finden sich viele Gewürze und vor allem viele Pfeffersorten, was mich dann  2012 in der Arche Noah besonders neugierig machte, wo ich erstmals eine für unser Klima  geeignete Szechuan Pfefferpflanze entdeckte und gespannt beim Wachsen beoabachtete. Im Jahr darauf zogen meine ersten Hühner ein, so dass es sich ergab, dass mein erster Pfefferstrauch sich seither auf der Hühnerkoppel befindet.


Die ersten Früchte trägt der Strauch mit zwei bis vier Jahren, zu meiner Freude gab es nach 3 Jahren bereits eine kleine Ernte, Herbst 2016 dann bereits eine nennenswerte Menge, die wir unter Tante und Cousine und mir aufgeteilt haben - viel Zeit sind wir zusammen gesessen und haben händisch nach der Trocknung der Beeren jedes einzelne Samenkorn aussortiert. 


Die Beiden waren mit der Nachzucht sehr erfolgreich, so dass seit 2017 weitere Jungpflanzen laufend hinzu kamen. Wir experemtieren auch mit Kübelhaltung, die Erfahrung zeigt, dass die Pflanze sehr unempfindlich ist, meinen radikalen Rückschnitt hat die Mutterpflanze auch bestens überstanden.





Szechuan Pfeffer, Zanthoxylum simulans 

Der  Name leitet sich von der zentralchinesischen Provinz Sichuan ab, wo er heimisch ist. Die Samenkapseln der Pflanzen der Gattung Zanhoxylum aus der Familie Rutaceae (Rautengewächse), verwandt mit den Zitruspflanzen, findet vielfältige Verwendung in der asiatischen Küche.


Speziell in der japanischen Küche werden auch die unreifen Früchte, Blätter und Blüten verwendet, eingeweicht und mit Miso-Paste zu Kinome vermischt, zur Garnierung verschiedener Speisen bzw. unreife Früchte mit Salz eingekocht zur Würzpaste Misansho. 


Vieles ist möglich, z.B. junge Stängel mit Blättern in Backteig frittieren - hat mir eine Chinesin empfohlen. Im Juni die grünen Beeren in Salz fermentieren oder wahlweise in Essig oder Öl einlegen, die Samen noch weich und können dann mitgegessen werden, hingegen sie bei Ernte im Oktober entfernt werden müssen, da geschmacklos und vor allem hart.


Auch in der chinesischen Heilkunde wird er u.a. bei Blasenerkrankungen und des Verdauungstrakts eingesetzt, und wärmt den Körper von innen. 


Geringere Vorkommen gibt es im amerikanischen und afrikanischen Raum. Bei uns u.a. auch als Bergpfeffer bekannt. Das Terroir hat nicht nur Einfluss auf den Wein, auch auf unseren Pfeffer, ich habe Szechuan Pfeffer unterschiedlicher Herkunft verglichen - spannend wie eine Weinverkostung!


Der charakteristische prickelnde Geschmack verursacht ein leichtes Taubheitsgefühl auf Lippen und Zunge, durch Amide (Immunsytem stärkend) hervorgerufen, dieses spezielle Aroma wird in China als "ma" bezeichnet.